1-Mission Hydra by Robinson Jeremy

1-Mission Hydra by Robinson Jeremy

Autor:Robinson, Jeremy [Robinson, Jeremy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-10-24T22:00:00+00:00


ZWEIUNDDREISSIG

Tristan da Cunha

»Rook an King. Bitte melden, King.«

In seinem Drillich und einem schwarzen Neoprenanzug ging King ans Funkgerät der Mercury. Er und Karn hatten das Boot auf die andere Seite der Insel gesteuert und unmittelbar vor einer Stelle verankert, die Karn als UBoot-Hafen bezeichnete. Für King sah es aus wie eine beliebige Felsklippe, die aus dem Meer aufragte, aber der alte Mann behauptete, dass sie ein riesiges Loch hineingesprengt hätten, das nur für eines gedacht sein konnte: ein U-Boot. King ging auf Empfang. »Ich höre, Rook.«

»Irgendetwas ist schiefgelaufen, King. Wir beobachten hier einen Massenexodus über den Hintereingang des Komplexes. Sieht nach den Wissenschaftlern und ein paar Sicherheitsleuten aus. Sie setzen sich ab.«

Scheiße, dachte King. Woher wussten sie, dass wir hier sind?

»Es kommt noch schlimmer«, sprach Rook weiter. »Bishop wird vermisst. Er hätte sich vor einer halben Stunde melden sollen.«

»Was ist mit Queen?«, fragte King.

»Sie ist noch drin. Keine Spur von ihr seit – was?«

King hörte Knight im Hintergrund sprechen. Das Signal blieb einen Moment lang weg, dann meldete sich Rook wieder. »King, wir zählen fünfzehn … nein achtzehn Leute, die aus dem Vordereingang des Komplexes kommen und aufs Haupttor zumarschieren und … heiliger Himmel … King, diese Leute, sie sind wie die regenerierten Capybaras. Wenn sie die Stadt erreichen …«

King schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Er wusste, dass diese Menschen keine Kontrolle über sich hatten, dass sie de facto unschuldig waren. Aber sie am Leben zu lassen bedeutete den Tod von Hunderten anderer. »Schaltet sie aus. Schützt die Stadt. Ich dringe von hinten in den Komplex ein.«

King legte das Mikrofon weg und verließ die Kabine. Am Heck des Bootes wartete Karn auf ihn.

»Was ist Ihnen denn über die Leber gelaufen?«, fragte er.

King nahm probehalber einen Atemzug aus einem tragbaren Sauerstofftank. Der kleine Tank ermöglichte es ihm, fünf Minuten unter Wasser zu bleiben. »Bringen Sie die Mercury zurück zum Hafen. Beschützen Sie den Ort. Mit allem, was Sie an Bord finden. Ein paar Freunde werden Ihnen zur Hand gehen. Und versuchen Sie, die USS Grant zu alarmieren. Sagen Sie ihnen, sie sollen das Flugzeug am Start hindern, es aber auf keinen Fall abschießen.«

Karn starrte ihn einen Moment lang mit großen Augen an, dann salutierte er knapp und begann umgehend, den Anker zu lichten. Als er noch etwas fragen wollte, war King schon im Wasser. Er sah seine Schwimmflossen unter die Oberfläche gleiten, während er abtauchte.

Karn setzte sich in den Kapitänsstuhl, drehte den Zündschlüssel und lächelte, als die beiden Motoren röhrend zum Leben erwachten. Er schob die Gashebel ganz nach vorne, augenblicklich machte die Jacht einen Satz, als wäre sie ein Schnellboot. »Die Kavallerie ist schon unterwegs!«

Während die Mercury durch die Wellen krachte, griff er zum Funkgerät. »USS Grant. Hier spricht die Jacht Mercury. Bitte antworten. Over.«

Keine Antwort. »Verdammt noch mal, Grant. Ich weiß, dass Sie da draußen sind! Gehen Sie endlich an den Apparat, oder ich versenke Sie höchstpersönlich!«

Eine kalte Stimme erklang: »Hier ist die USS Grant. Mit wem zum Teufel spreche ich? Over.«

»Hauptfeldwebel Jon Karn, US Marine Corps«, gab er zurück und fügte etwas leiser hinzu: »Im Ruhestand.



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